Englisch, Sprachaufenthalte: Englisch in der Praxis
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Sprachaufenthalte: Englisch in der Praxis

Sprachaufenthalte: Englisch in der Praxis

Im allgemeinen sind die Arbeitgeber und qualifizierten Lehrkräfte sich darin einig, dass zum Erlernen der englischen Sprache nichts durch einen Aufenthalt in einem englischsprachigen Land zu ersetzen ist.
Der Verkaufsleiter von ESL – Sprachaufenthalte, Krister A. Weidenhielm, erklärt uns die Vorteile einer solchen Vorgehensweise.
Erste ganz allgemeine Frage: Warum ein Sprachaufenthalt?
Das Schlüsselwort ist „komplettes Eintauchen“. Wenn Sie in ein Land reisen, um dort eine Sprache zu erlernen, dann ist diese nicht mehr nur ein blosser Schulzweig oder ein Studienfach, sondern ein Kommunikationsmittel. Somit integriert sie sich in die Erlebnisse des Teilnehmers und ist nicht mehr nur auf ein bestimmtes Vokabular und auf bestimmte Regeln der Grammatik begrenzt, ganz zu schweigen von der persönlichen Erfahrung, die ein Auslandsaufenthalt mit sich bringt, insbesondere auf kultureller Ebene.
Heisst das, dass ein Sprachaufenthalt an sich nicht ausreicht? Von welcher Relevanz ist letztlich der Erwerb eines Zertifikates?
Warum sollte man es nicht? Denn es bietet die Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: das Zertifikat stellt einen offiziellen, konkreten Nachweis über die Zeit und den Aufwand dar, den Sie bei einem Sprachaufenthalt im Ausland in das Erlernen einer Sprache investiert haben.
Ausserdem sorgt die Vorbereitung auf ein Zertifikat für eine interessante Dynamik im Klassenraum, denn die Teilnehmer arbeiten alle auf ein gemeinsames Ziel hin, und der Dozent kann diese Gegebenheit dazu nutzen, um seinen Kurs entsprechend auszurichten, welches offensichtlich von Vorteil ist.
Was die Vorteile einer Sprachreise betrifft, nehmen wie Englisch als Beispiel: bei einem Aufenthalt praktizieren Sie die Sprache täglich, in Ihrer Gastfamilie, beim Einkaufen, und abends, wenn Sie zusammen mit Freunden ausgehen. Dann machen Sie schliesslich am Tage der mündlichen Prüfung nichts anderes: Sie unterhalten sich in genau derselben Sprache mit den Lehrkräften.
Aber gleich ob ein Zertifikat oder nicht, wie dem auch sei, wenn Sie sich in einer Fremdsprache ausdrücken müssen, dann kommt es nicht auf ein bestimmtes Zertifikat an, sondern vielmehr auf Ihre praktische Erfahrung.
Und wenn wir uns jetzt die Cambridge-Prüfungen ansehen, wie ist dann der Erfolg dieser Zertifikate zu erklären, die in Europa nach wie vor die gängigsten Nachweise über Englischkenntnisse sind?
Was die Cambridge-Zertifikate von anderen Prüfungen wie zum Beispiel dem TOEFL, unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie sehr umfassend sind, während bei anderen Prüfungen nicht alle sprachlichen Fähigkeiten bewertet werden. Beim Cambridge-Zertifikat, hingegen, werden alle Fähigkeiten gründlich analysiert. Selbstverständlich wird das Schriftliche bewertet, aber auch das mündliche Verständnis und der mündliche Ausdruck. Der Kandidat erhält am Ende einen ausführlichen Bericht über seine Ergebnisse in einer jeden Kategorie und eine Gesamtbewertung als Synthese.
In der Schweiz sind die gängigsten Zertifikate bei den Kandidaten das „First Certificate“, das „Advanced Certificate“ und das „Proficiency Certificate“. Welches sind die Hauptunterschiede zwischen diesen Zertifikaten?
Was sie unterscheidet, ist natürlich das Sprachniveau. Wie sein Name schon sagt, ist das „First“ ein erster Schritt in der Sprache. Es ist ein Nachweis über einen Kenntnisstand, den man bestenfalls als funktionelles Englisch, schlimmstenfalls als ‘globish’ bezeichnen kann. Das ist letztlich die englische Sprache auf ihr absolutes Minimum reduziert. Dieses reicht aus, um Filme und Sendungen zu sehen oder um Gedanken auszutauschen, selbst um (in beschränktem Umfang) in der Geschäftswelt zu kommunizieren. Das ist schon ein wichtiger Schritt, und eine Sprache auf diesem Niveau zu beherrschen ermöglicht es Ihnen schon, sich in der englischen Sprache auszudrücken.
Das „Advanced Certificate“ bildet ein weiteres Niveau. Der Kandidat für diese Prüfung hat bereits eine Kenntnis der verschiedenen Sprachregister. Um nur das Beispiel zur Veranschaulichung zu nehmen, so werden Sie sich gegenüber einem Ihrer Angehörigen nicht auf dieselbe Art und Weise ausdrücken wie gegenüber einem Vorgesetzten in der Hierarchie. Das heisst, Sie benutzen unterschiedliche Sprachregister, und genau hierauf werden die Kandidaten im „Advanced Certificate“ für die englische Sprache unter anderem vorbereitet. Somit ermöglicht der Erwerb des „Advanced“-Niveaus Ihnen in den meisten geschäftlichen und beruflichen Umfeldern eine effektive Kommunikation.
Und das „Proficiency Certificate“ schliesslich ist nicht nur eine notwendige Grundvoraussetzung für alle, die an einer Tätigkeit als Lehrkraft für die englische Sprache oder am Bereich der Übersetzung interessiert sind, sondern auch für alle, die ihre Kenntnisse in dieser Sprache gerne weiterentwickeln wollen. Dieses ist ein sehr spezieller Ansatz zum Erlernen der Sprache. Die Dozenten sagen oft sogar, halb scherzend, dass nicht einmal englische Muttersprachler diese Prüfung bestehen würden! Und das nicht, weil sie sehr schwierig ist, sondern weil sie einen systematischen Ansatz zur Sprache erfordert, den ein Muttersprachler nicht unbedingt hat, weil er sich quasi instinktiv in seiner Sprache ausdrückt.
England, USA, Kanada, Australien… welches Ziel sollte ich letztlich wählen, um meine Englischkenntnisse zu verbessern und um mich auf mein Cambridge-Zertifikat vorzubereiten?
Was die Vorbereitung auf ein Zertifikat wie alle Sprachaufenthalte – gleich welche – betrifft, so sind wir nach wie vor ganz fest von unserer grundlegenden Philosophie überzeugt: ganz egal an welchem Ort oder in welchem Land, worauf es ankommt, ist dass Sie sich dort wohlfühlen. Denn zum Erlernen der Beherrschung einer Sprache tragen auch Ihre Erlebnisse ausserhalb des Unterrichtes bei; so ist es wichtig, dass das Land, die Stadt, das Klima usw. Ihren Neigungen entsprechen.
Zur Vorbereitung auf die Prüfungen, die von Januar bis März stattfinden, kann man zum Beispiel die südliche Hemisphäre (Australien, Neuseeland oder Südafrika) empfehlen. So können Sie während Ihres Aufenthaltes ein sommerliches Klima geniessen. Was die Prüfungen von September bis Dezember betrifft, so ist der Spätsommer und Herbst (der „Indian Summer“) in Nordamerika eine aussergewöhnliche Jahreszeit, während Sie bei den Prüfungen von März bis Juni den Frühling in Europa geniessen können.
Letzte Frage: Welches ist die durchschnittliche Dauer der Vorbereitung auf ein Cambridge-Zertifikat?
Das kommt natürlich alles auf Ihr Ausgangsniveau an. Bei ESL entscheiden wir von Fall zu Fall, indem wir alle unsere Teilnehmer persönlich kennenlernen, um die Zeiträume je nach den Zielen und nach der Verfügbarkeit des Einzelnen zu planen. Doch im allgemeinen kann man sagen, dass ein Kandidat auf Anfängerniveau bzw. mit Grundkenntnissen, wenn er konsequent und systematisch arbeitet, davon ausgehen kann, dass er nach einem sechsmonatigen Auslandsaufenthalt ein Zertifikat in der Tasche haben kann. Bei einem Kandidaten, der bereits sein Abitur hat, hingegen, werden drei Monate genügen. Doch wir weisen noch einmal deutlich darauf hin: alles hängt vom anfänglichen Niveau und von den Zielsetzungen des Einzelnen ab.